Der Gemeinderat folgte in seiner Sitzung am 06.11.2024 der Empfehlung des Sport- und Kulturaussschusses.
Mit 6 Gegenstimmen und 6 Enthaltungen wurde der Beschluss zur Errichtung einer Skateranlage im Bereich des Hünsborner Fußball- und Tennisplatzes gefasst.
Die Mitglieder der UWG-Fraktion haben gegen den Beschluss gestimmt. Hierbei standen jedoch vorallem die hohen Kosten im Vordergrund.
Kosten in Höhe von 176.939 € (-22.800€ Fördermittel) stehen aus unserer Sicht nicht in Relation zu dem erwartbaren Nutzungsverhalten. Hierfür reicht ein Blick auf die bereits bestehende Skateranlage in Wenden.
Dort sind trotz gegenteiliger Behauptungen nur spärliche Nutzungen im Sinne der eigentlichen Funktion zu beobachten. So sind Skater doch eher selten in Wenden festzustellen.
Aber auch wenn man geneigt ist, den Hünsborner Skatern einen erhöhten Bedarf für eine solche Anlage zuzusprechen, so ist der abgelegene Standort aus unserer Sicht wenig geeignet für kleinere Kinder – inklusive der Erreichbarkeit.
Nach Bekunden ihres Vorsitzenden, Elmar Holterhof, war dies auch der Grund für die Enthaltungen seitens der Grünen-Fraktion.
Die UWG-Frakion sah dies genauso. Allerdings lag der Hauptgrund für unsere Ablehnung in den Kosten, welche sich von der Ursprungsplanung doch deutlich entfernt und mittlerweile fast verdoppelt haben. Daher haben wir uns auch von unserem ursprünglichen Abstimmungsverhalten abgewandt. Die Errichtung der Anlage mit einem Umfang von ca. 90.000 € hätten wir noch mitgetragen – aber der nunmehr vorangebrachten Version können wir unsere Zustimmung nicht mehr geben.
Ärgerlich war in dieser Debatte sicherlich auch, dass die Verwaltung (Herr Hohmann) in der Bürgerversammlung in Hünsborn noch von Kosten in Höhe von 96.000 € sprach, während die Sitzungsvorlage nur wenige Tage später von über 170.000 € ausging. Was war hier passiert?
Offenbar hatte man sich bei der Kostenschätzung für den Unterbau ein wenig verkalkuliert. Und auch die Errichtung von elf Parkplätzen und die Herrichtung des Gehwegs verursachen zusätzliche Kosten. Ob diese jedoch zwingend erforderlich sind, sei dahingestellt. Tennis- und Fußballverein haben nach unserer Recherche zumindest keinen Bedarf angemeldet. Dieser ergibt sich aus Sicht der Verwaltung denn auch vorrangig aus dem geplanten Gewerbegebiet. Aber dies wusste man wohl ein paar Tage vorher in der Bürgerversammlung noch nicht!?!?!
Am Ende stellt sich in der Gesamtbetrachtung tatsächlich die Frage nach der perfekten Wahl des Standortes.
Dieser wäre an anderer Stelle sicher günstiger zu realisieren gewesen und hätte auch im Sinne der Erreichbarkeit bestimmt Vorteile geboten.
Das man für eine entsprechende Umfrage eine App benutzt hat, in der eine anonyme Mehrfachstimmabgabe möglich war, ist nur eine Randnotiz wert.
Das man in dieser Umfrage bei der Formulierung der Frage letztlich auch die voraussichtlichen Kosten verschwiegen hat, ist ebenfalls nur nebenbei zu erwähnen.
Die Sitzungsvorlage mit entsprechenden Informationen finden Sie hier: