Wenn man in den Bergen sein Echo hört, handelt es sich um den Widerhall der eigenen Stimme.
Im Rat der Gemeinde Wenden funktioniert das anders!
Wer hier etwas sagt, hört oftmals im Nachgang die eigenen Worte aus anderem Munde.
So auch in diesem Fall!
Was war geschehen?
UWG Ratsherr Gerd Willeke erkundigte sich im Rahmen der Diskussion um den Flächennutzungsplan am 02.12.2020 in der Sitzung des Bau- und Planungsausschusses nach der Möglichkeit, erneut das Thema einer sog. „Ortskernentlastungsstraße“ für Gerlingen zu forcieren. Zugleich wies er auf das dazumal knappe Ergebnis der Bürgerbefragung hin.
Die Verwaltung entgegnete seinerzeit sinngemäß, dass es sich nicht um ein knappes, sondern um ein „eindeutiges“ Ergebnis gehandelt habe und die Planungen zur Ortskernentlastungsstraße nach der Bürgerbefragung eingestellt wurden. Heute sei in dieser Hinsicht nichts mehr möglich.
In der Sitzung des Gemeinderates am 03.02.2021 nahm unser Fraktionsvorsitzender, Thorsten Scheen, den Ball erneut auf.
Im Zusammenhang mit der Diskussion um die geplante Ampelanlage in Gerlingen führte er u.a. aus (Originaltext):
„Am 01.07.2012 fand in Gerlingen eine Bürgerbefragung zum Thema „Ortskernentlastungsstraße“ statt.
Von 1973 berechtigten Bürger*innen gaben jedoch nur 831 ihre Stimme ab.
Mit lediglich 11 Stimmen Unterschied wurde dazumal geschlussfolgert, dass die Mehrheit der Bürger*innen gegen eine solche Entlastung sei, da das erforderliche Quorum zudem ohnehin nicht erreicht worden war. Eigentlich ein knappes Ergebnis.
Wir finden, dass die Situation heute eine andere ist.
Die Siegener Zeitung startete derweil in dieser Angelegenheit eine eigene Umfrage bei ihren Lesern. Das Ergebnis liegt mir leider nicht vor.
Warten wir es ab.
Aufgrund der derzeitigen Situation halten wir es jedoch allemal für sinnvoll, erneut über eine Ortskernentlastungsstraße nachzudenken und diese ggf. in die mittelfristige Planung aufzunehmen.
Bürgermeister Bernd Clemens (CDU) entgegnete auch hierauf sinngemäß, dass der Zug in Sachen Ortskernentlastungsstraße abgefahren sei.
Doch nun zum besagten „ECHO“!
Der CDU-Gemeindeverband fordert in einer Veröffentlichung mit der Überschrift „Klartext“ vom 12.02.2021 auf seiner Website nun ebenfalls, dass die Möglichkeit einer Ortsumgehung erneut in die Prüfungen einbezogen werden müsse.
Doch statt nun seitens der UWG ob des offensichtlichen „Ideenklaus“ echauffiert zu sein, freuen wir uns außerordentlich, wenn unsere Vorschläge und Gedanken auch bei anderen Parteien auf fruchtbaren Boden fallen.
Gerade in puncto „Verkehrsbelastung Gerlingen“ ist es zielführend, wenn alle lokalen Beteiligten „an einem Strang“ ziehen.
Alle Ideen müssen auf den Tisch!
Schon mehrfach wurde in diesem Kontext richtigerweise darauf hingewiesen, dass sich alle Fraktionen der Problematik in Gerlingen bewusst sind und akuten Handlungsbedarf sehen.
Die schon bis dato untragbare Situation wird durch die nicht mehr zu verhindernde Ansiedlung eines Amazon-Verteilzentrums noch zusätzlich verschärft.
Dass die großen Parteien hierbei auch ihre Bundes- und Landtagsabgeordneten mit ins Boot holen, sollte nicht erst seit heute selbstverständlich sein.
Packen wir es an! Gemeinsam!
Infos zur Bürgerbefragung 2012 finden Sie hier: