Wie viele Bürgerinnen und Bürger sind auch die Fraktionen von UWG und SPD im Rat der Gemeinde Wenden von den Entwicklungen auf dem Gelände der ehemaligen Firma „Balcke-Dürr“ in Rothemühle enttäuscht.
Die vom Gemeinderat als sog. „Meilensteine“ definierten Maßnahmen werden nach neuesten Erkenntnissen von der „Zukunftsquartier Rothemühle GmbH“ zum größten Teil nicht umgesetzt.
Neben der bereits verkündeten Nichtrealisierung der Gründerwerkstatt (Co-Working-Space) wird nun auch die „Kulturhalle 4“ nicht umgesetzt. Die Freilegung des Bigge-Flusses ist fraglich und ob auch die in Aussicht gestellte Wohnbebauung auf dem ehemaligen Mitarbeiterparkplatz realisiert wird, steht nach unserem Dafürhalten in den Sternen.
Unterm Strich wird wohl zu erwarten sein, dass trotz aller entgegenstehenden Behauptungen kein Stein mehr auf dem anderen verbleiben wird. Die in der Diskussion immer wieder als wichtig erachtete „ortsbildprägende Architektur“ wird somit (aller Voraussicht nach) komplett verschwinden.
Aus diesem Grund haben die beiden Fraktionen von UWG und SPD am 21.06.2023 einen gemeinsamen Antrag beim Bürgermeister der Gemeinde Wenden eingereicht.
Demnach soll die Verwaltung im Rahmen der Aufstellung eines Bebauungsplanes mögliche Auflagen prüfen, die den jeweiligen Bauherren eine Orientierung an der vormals vorhandenen Bausubstanz vorschreiben soll – vorzugsweise in Klinkerbauweise.
Nur so wird nach Ansicht der beiden Fraktionen überhaupt die Möglichkeit geschaffen, dass die ortsbildprägende Architektur auch in die Zukunft transferiert und von Jedermann und Jederfrau im Kontext zur vorherigen Bebauung gesehen werden kann.
Ansonsten droht die endgültige Vernichtung industrieller Kulturgeschichte unserer Gemeinde, die unter dem Deckmantel der Wirtschaftlichkeit unwiederbringbar in den Schreddern, der Wiederverwertung oder der Endlagerung landet.
Hier der gemeinsame Antrag:
230614 Gemeinsamer Antrag Blacke-Dürr Bebauungsplan SPD und UWG